Museum Berlin

Wettbewerb 2016

Der spezifische Ort des Kulturforums ist das vorläufige Ergebnis der vorsätzlichen Vernichtungen und Auslöschungen, der gegensätzlichen Architektur- und fragmentarischen Stadtvisionen unserer Gegenwart. Mit Einfügung eines neuen Baukörpers werden die Verhältnisse der disparaten und konkurrierenden aber auch kommunizierenden Architekturideen des 20. Jahrhunderts ausbalanciert, um die Vorzüge des Vorhandenen zu stärken, die Nachteile zu beheben und eine neue Einheit der Einzelargumente zu einer Gesamtidee zu vereinigen. Der eingefügte, langgestreckte Baukörper erhebt sich gleich einer Arche, einer Schatulle der Kunst des 20. Jahrhunderts in eigenständiger, solider und nachhaltiger Ausführung als zeitgenössischer Backsteinkubus über Segmentbögen im Schwerefeld dieser Stadtlandschaft und gibt so die öffentlichen Bereiche zur Durchwegung frei. Die Idee der Stadtlandschaft bleibt prägend, die Topographie zieht sich unter dem angehobenen Baukörper durch. Die Sichtbeziehung der Antipoden bleibt erhalten. Es entsteht gegenüber dem Gebirge der Staatsbibliothek eine Kette aus nunmehr vier charaktervollen Architekturen entlang der Potsdamer Straße. Dem Stahltempel der Nationalgalerie steigt das Museum des 20. Jahrhunderts nach, gefolgt von den zwei scheinbar provisorischen Zelten (Kammermusiksaal und Philharmonie). Die zweigeschossige Eingangshalle verbindet die Außenräume vor und hinter dem Museum. Die Ausstellungsräume befinden sich im mehrgeschossigen Hauptbaukörper, zweigeschossige Räume verbinden die Ebenen wechselweise. Einzelne großzügige Fensteröffnungen in den Etagen erlauben Orientierung und kontemplative Rückbesinnung auf den Außenraum Kulturforum. Die Verbindung zur Nationalgalerie erfolgt unterirdisch über einen Raum mit einer flachen spiralförmigen Rampe zur Überwindung des Höhenunterschiedes. Das gegebene landschaftsarchitektonische Konzept der „Stadtlandschaft“ wird angenommen und fortgeschrieben. Dieser Wettbewerb entstand in Zusammenarbeit mit Mathias Klöpfel.